Hochwasser in Süddeutschland: Evakuierungen bei Moosbach und in Hamlar angeordnet (2024)

Florian Pütz

Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle beenden wir den Liveticker. Über alle weiteren Entwicklungen zur Hochwasser-Lage halten wir Sie wie gewohnt mit Nachrichten und Hintergründen auf SPIEGEL.de auf dem Laufenden.

Florian Pütz

Landkreis Rosenheim ruft Katastrophenfall aus

Der Landkreis Rosenheim hat angesichts des Dauerregens am Montagabend den Katastrophenfall ausgerufen. »Die Maßnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können«, sagte Landrat Otto Lederer (CSU). Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis seien im Verlauf des Nachmittags weiter gestiegen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW seien mit einem Großaufgebot unterwegs.

Florian Pütz

Empfehlungen zu Evakuierung an der Schmutter in Schwaben aufgehoben

Nach einer Stabilisierung der Hochwasserlage im Norden Schwabens wird den Einwohnern von zwei Orten nicht mehr geraten, ihre Häuser zu verlassen. Die entsprechende Evakuierungsempfehlung für Mertingen und den Ortsteil Bäumenheim der Gemeinde Asbach-Bäumenheim (Landkreis Donau-Ries) sei aufgehoben worden, teilt das Landratsamt mit. Die Einwohner seien aber weiter zur Vorsicht aufgerufen. Die Empfehlung war am Sonntagabend wegen der sich verschärfenden Hochwasserlage entlang der Schmutter ausgesprochen worden.

Florian Pütz

Landratsamt: Hochwasserlage im Bodenseekreis entspannt sich

Die Hochwasserlage im Bodenseekreis entspannt sich nach Angaben des Landratsamts allmählich. Die Pegelstände von Seefelder Aach, Rotach und Schussen sänken aktuell, nachdem weniger Regen gefallen sei als zunächst befürchtet, teilt die Behörde mit. Der Wasserstand der Argen sei zwar nochmals um rund einen Meter gestiegen, sei aber unter dem Niveau vom Wochenende geblieben. Der Pegelstand werde hier den Scheitelpunkt im Laufe des Abends erreichen.

Seit Freitag seien die Feuerwehren im Landkreis zu 643 Einsätzen gerufen worden – vorwiegend wegen überfluteter Keller und umgestürzter Bäume. Etwa 1200 Kräfte waren im Einsatz. Der Schwerpunkt liege am Abend noch in Meckenbeuren, insbesondere in den Ortsteilen Kehlen und Brochenzell. Eine überflutete Schule und das angrenzende Sportgelände sollten nun mit Pumpen des Technischen Hilfswerks trockengelegt werden. Ziel sei, im Laufe der Woche den Schulbetrieb wieder zu starten – wenn auch eingeschränkt. Bis dahin werde weiter eine Notbetreuung angeboten.

Florian Pütz

Altstadt von Passau darf nur noch von Anwohnern angefahren werden

Die Altstadt von Passau ist wegen des Hochwassers für den Autoverkehr weitgehend gesperrt worden. Nach Angaben einer Stadtsprecherin dürfen lediglich noch Anwohner in die Altstadt fahren, der Zuweg ist zudem nur noch über die Fußgängerzone möglich.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) hatte bereits an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, die Hochwasserbereiche zu meiden. »Wer in der Altstadt nichts zu tun hat, der möge da bitte fernbleiben. Und es ist auch fahrlässig, durch das Wasser zu watscheln. Sie wissen nicht, welcher Kanaldeckel schon vielleicht weggeschwemmt wurde, und es wäre jammerschade, wenn sie auf Nimmerwiedersehen in der städtischen Kanalisation verschwinden würden.«

Florian Pütz

Günzburg bereitet sich auf erneutes Hochwasser vor

»Noch keine Entwarnung: Das Landratsamt Günzburg bereitet sich auf ein erneutes Hochwasser vor«, schreibt Erwin Hitzler: »Das Wasserwirtschaftsamt hat eine zweite Donau-Welle vorhergesagt.« Der Landrat Hans Reichart (CSU) warnt in den sozialen Medien: »Diese könnte vom Umfang her an die letzte Welle der Donau heranreichen.« Die Behörden fordern alle Bürger auf, die in die evakuierten Gebiete zurückgekehrt sind, diese wieder zu verlassen. Die Welle wird in der Nacht zwischen 22 Uhr und Mitternacht erwartet.

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Florian Pütz

Fläche nahe stillgelegtem AKW Biblis überflutet

Wegen des Rheinhochwassers ist auch eine Fläche neben dem stillgelegten AKW Biblis überflutet worden. Es gebe einen Wassereintritt aus dem Boden heraus, sagte ein Sprecher des Betreibers RWE auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Auf der Fläche hätten die beiden Kühltürme des Blocks A gestanden, die 2023 abgerissen worden waren. Das Wasser fließe über ein Grabensystem und auf Nachbarfelder ab. Um die Situation zu stabilisieren, seien derzeit mehrere Feuerwehren aus der Region mit Pumpen im Einsatz. Die betroffene Fläche liege deutlich tiefer als das eigentliche Kraftwerksgelände, das auf die Höhe der Deichkrone aufgeschüttet worden sei. Die Situation sei in Bezug auf das stillgelegte AKW »vollkommen unkritisch«, sagte der Sprecher.

Florian Pütz

Zahlreiche Unwetter-Einsätze in Oberbayern wegen Starkregens

In den Regionen um Rosenheim und Miesbach in Oberbayern hat Starkregen am frühen Abend mehrere Straßen überschwemmt und Flüsse weiter ansteigen lassen. Aktuell verzeichne das Polizeipräsidium Oberbayern Süd zahlreiche Einsätze wegen des Unwetters, sagte ein Sprecher.

Starkregen habe vor allem die Mangfall in Rosenheim, aber auch den Inn bei Wasserburg weiter ansteigen lassen. Ein Ortsteil von Miesbach werde wegen des steigenden Hochwassers evakuiert. »Wir schauen gebannt, wie sich die Lage entwickelt«, sagte der Sprecher.

Florian Pütz

Weiter Stromausfälle in den Hochwassergebieten

Aufgrund der Hochwasserlage in Bayern kommt es weiter lokal zu Stromausfällen. Südlich der Donau bleibe die Situation angespannt, teilt das Wirtschaftsministerium in München mit.

Besonders betroffen seien der Landkreis Günzburg mit den Ortschaften Burgau, Offingen und Jettingen sowie im Landkreis Dillingen die Stadt Wertingen. Im Landkreis Donau-Ries könne die Gefahr von Stromausfällen wegen möglicher Probleme in Umspannwerken derzeit nicht ausgeschlossen werden.

Im Netzgebiet der Bayernwerk Netz GmbH ist seit einem Dammbruch am Wochenende das Umspannwerk Reichertshofen (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) überflutet und deshalb ausgefallen. Betroffen davon seien umliegende Ortschaften sowie eine Abfallverwertungsanlage.

Florian Pütz

»In Burgau ist das Hochwasser noch nicht ausgestanden. Hier stehen immer noch ganze Häuser durch die Überschwemmung der Mindel im Wasser«, schreibt Kollege Erwin Hitzler: »Die Bewohner stapfen mit Gummistiefeln in ihre Häuser. Auch die Stromversorgung ist in Teilen der Stadt noch nicht wiederhergestellt.«

Florian Pütz

Was im Katastrophenfall ins Notgepäck gehört

Wenn das Wasser steigt und die Evakuierung droht, können Menschen nur das Nötigste mitnehmen. Warum man den Notfallrucksack am besten längst gepackt hat und was darin nicht fehlen darf, lesen Sie hier:

Florian Pütz

In Burgau an der Mindel, zwischen Ulm und Augsburg, ist SPIEGEL-Kollege Claus Hecking unterwegs: »Dieser mobile Hähnchengrill wird wohl länger außer Betrieb bleiben«, schreibt er.

Florian Pütz

Sinkende Pegelstände im Landkreis Pfaffenhofen

Florian Pütz

Warnung vor heftigem Starkregen – Zugverkehr bei Garmisch eingestellt

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für den Regierungsbezirk Oberbayern bis zum Montagabend vor extrem heftigem Starkregen. Für die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz sprach der DWD für den Abend und die Nacht zu Dienstag zudem eine Warnung vor schwerem Gewitter aus. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben etwa durch Blitzschlag, herabfallende Äste und andere, auch große Gegenstände wie etwa Dachziegel, teilt ein Sprecher in München mit.

Es könne zu Schäden an Gebäuden, raschen Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern kommen. Zudem seien verbreitet Aquaplaning auf den Straßen und Erdrutsche möglich. Auch auf Hagelschlag müssten sich Menschen einstellen.

Die Deutsche Bahn gab zudem bekannt, dass der Zugverkehr zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen aufgrund von massiven Unwettereinflüssen mit Dauerregen eingestellt worden sei. Züge aus München endeten vorzeitig in Murnau. Aus Richtung Mittenwald endeten die Züge in Garmisch-Partenkirchen.

Florian Pütz

Schorndorfer Oberbürgermeister: »Die sind im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen«

Florian Pütz

Trinkwasserversorgung in Leipheim

»In Leipheim ist die Trinkwasserversorgung infolge des Hochwassers abgestellt. Der ansässige Hotelier Rüdiger Gref hat für seine Gäste 250 Liter im lokalen Supermarkt besorgt«, schreibt unser Kollege Erwin Hitzler: »Die Wasserregale im Supermarkt sind aber noch gut gefüllt.«

Langer, Annette

In Reichertshofen kehrt Ruhe ein

In Reichertshofen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm kehrt wenige Stunden nach dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Markus Söder eine gewisse Normalität ein: Zwar sind die Geschäfte noch geschlossen und der Strom gekappt, aber die Glonn fließt nun nicht mehr als braune Brühe durch die Straßen. Die Pegel sinken.

Die Anwohner sind damit beschäftigt, ihre Keller auszupumpen oder durchnässte Möbel auf die Straße zu räumen. Es habe keine Toten oder Schwerverletzten vor Ort gegeben, berichtet ein Einsatzleiter im Feuerwehrhaus.

Laut einer Vertreterin des Roten Kreuzes verlegt man nun Einsatzkräfte zunehmend an die Donau, wo die Scheitelpunkte noch ausstehen. »Es war richtig, dass die hauptsächlich betroffenen Landkreise schon gestern oder vorgestern den Katastrophenfall festgestellt haben, weil dann die Führung besonders klar ist«, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Besuch in Reichertshofen.

Langer, Annette

Evakuierung auch in Hamlar angeordnet

Der Damm weicht auf: Die Behörden haben die Evakuierung des Dorfes Hamlar, rund fünf Kilometer südöstlich von Donauwörth, angeordnet. In dem Ort leben etwa 140 Menschen.
Die Bevölkerung wurde gebeten, das Gebiet umgehend zu verlassen. Es bestehe die Gefahr, dass Hamlar vom Wasser eingeschlossen wird. Die Behörden baten alle Betroffenen, Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der Einsatzkräfte vor Ort Folge zu leisten.
Der Egelseebach, der bei Mertingen von der Schmutter abzweigt, war am Wochenende über die Ufer getreten und hatte immer bedrohlichere Pegelstände erreicht.

Sabrina Knoll

Dammbruch an der Amper – Evakuierung angeordnet

Wegen eines Dammbruchs an der Amper im nördlichen Oberbayern haben Menschen in der Nähe des Flusses Gebäude verlassen müssen. Es gehe um ein Gebiet bei Moosburg an der Amper(Landkreis Freising), teilte das Landratsamt mit. Wie viele Menschen und Gebäude von der Evakuierung wegen der Überflutung betroffen sind, blieb zunächst unklar.

Sabrina Knoll

In Günzburg sind auch unsere Kollegen unterwegs. Dort geht das Wasser weiter zurück. »Hier sieht die Günz wieder wie ein ruhiger Fluss aus«, schreibt Erwin Hitzler. Gebiete, die gestern noch überflutet waren, seien offenbar wieder zugänglich. Erste Bewohner sind wieder zu Hause und versuchen, Wasser aus ihren Kellern und Häusern abzupumpen. Der Kollege beobachtet aber auch Schaulustige. »Obwohl die Evakuierung noch nicht aufgehoben wurde, kommen immer mehr Menschen in die ehemals überfluteten Stadtbezirke.«

Sabrina Knoll

Südwesten schickt Helfer und Boote in bayerisches Hochwassergebiet

Baden-Württemberg stemmt sich zwar selbst gegen das Hochwasser, es verschickt aber auch Hilfe in das noch stärker betroffene Bayern. Nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind derzeit 74 Einsatzkräfte in Bayern im Einsatz. Bayern habe demnach am Sonntag ein Hilfeersuchen an das baden-württembergische Innenministerium gerichtet und Wasserrettungszüge angefordert, um lokale Kräfte zu unterstützen oder abzulösen. Unter anderem machten sich Wasserrettungszüge der DLRG aus Reutlingen und Ulm noch am selben Tag auf den Weg. Am frühen Montagmorgen folgten Wasserrettungszüge aus Karlsruhe und Freiburg. Ziel war laut DLRG das schwäbische Günzburg.

Sabrina Knoll

“Die Altstadt und die betroffenen Straßenabschnitte sind kein Abenteuerspielplatz. Bitte schön: Wer in der Altstadt nichts zu tun hat, der möge da bitte fernbleiben. Und es ist auch fahrlässig, durch das Wasser zu watscheln. Sie wissen nicht, welcher Kanaldeckel schon vielleicht weggeschwemmt wurde, und es wäre jammerschade, wenn sie auf Nimmerwiedersehen in der städtischen Kanalisation verschwinden würden.”

Instagram-Appell des Oberbürgermeisters der Stadt Passau, Jürgen Dupper (SPD)

Sabrina Knoll

Jahrhunderthochwasser, Extremhochwasser, Rekordhochwasser: Die wichtigsten Begriffe zu den Wassermassen

An der Lein hieß es am Vormittag, man stufe die Lage zurück – von einem sogenannten Extremhochwasser- zu einem Jahrhunderthochwasser-Ereignis. Dabei klingt Jahrhunderthochwasser doch so viel dramatisch, oder nicht? Die Kollegen aus der Wissenschaft haben sich die Begrifflichkeiten mal genauer angeschaut. Ihr Flut-Wörterbuch finden Sie hier:

Sabrina Knoll

Fotostrecke: Bangen, ob die Barrikaden halten

Dammbrüche, überflutete Straßen, Evakuierungen: Teile von Bayern und Baden-Württemberg werden von den Wassermassen beherrscht. Gebietsweise wird neuer Starkregen erwartet. Die Bilder:

Langer, Annette

Passagierschiff auf der Donau evakuiert

Mehr als 140 überwiegend ältere Menschen steckten in Niederbayern auf einem Passagierschiff fest. Das Schiff war wegen des Hochwassers in der Nähe von Deggendorf zum Stehen gekommen.
Seit dem Mittag werden die Passagiere zurück an Land gebracht. Dies bestätigte eine Sprecherin des Landratsamts. Mehrere Boote waren im Einsatz. Es habe bisher keinen medizinischen Notfall an Bord gegeben, hieß es.
In dem Landkreis war am Montag der Katastrophenfall ausgerufen worden. Dies diene der besseren Koordination der Maßnahmen.

Sabrina Knoll

Zwei Tote bei Hochwasser in Baden-Württemberg

Sabrina Knoll

Polizei will mit Videohängern und Drohnen Einbrüche und Plünderungen verhindern

Unter anderem mit Videoanhängern will die Polizei im nördlichen Oberbayern Einbrüche und Plünderungen in evakuierten Gebieten verhindern. »Diese Anhänger haben einen ausfahrbaren Mast, an dem eine Kamera befestigt ist, die eine 360-Grad-Überwachung gewährleistet«, sagte ein Polizeisprecher. Bislang habe die Polizei aber keine entsprechenden Vorfälle bemerkt.

Auch Polizeidrohnen seien wegen des Hochwassers im Einsatz, sagte der Polizeisprecher. Diese sollten aber eher dabei helfen, sich ein Bild von der Lage zu verschaffen und zu erkunden, ob Straßen zum Beispiel noch befahrbar sind. »Damit können wir aber natürlich auch sehen, wenn irgendwo jemand versucht einzubrechen«, sagte der Polizeisprecher.

Sabrina Knoll

Videotipp: »Hier fließen auch permanent Gegenstände vorbei«

Wo das Wasser zurückgeht, bleiben beschädigte Autos und verschlammte Häuser. Allmählich wird klar, wie schwer die Schäden sind. SPIEGEL-Reporter Claus Hecking berichtet in diesem Video aus dem bayerischen Günzburg:

Langer, Annette

Wo ist es gefährlich, wo entspannt sich die Lage? Der Überblick

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sieht die Lage im Land »angespannt statisch«. Man könne noch keine Entwarnung geben, sagte er bei einem Besuch in Meckenbeuren, das besonders betroffen war.

Auch in Bayern bleibt die Lage an der Donau und ihren Nebenflüssen kritisch. Die Flüsse Schmutter, Paar, Ilm und Amper führen gefährliches Hochwasser.

• Die Stadt Regensburg warnte vor Flutwellen. Hier wurde am Morgen der Katastrophenfall ausgerufen. Der Pegelstand am Messpunkt Eiserne Brücke hat sich bei aktuell 5,90 Metern seit vergangener Woche mehr als verdoppelt. Der Hochwassernachrichtendienst erwartet flussabwärts ähnliche Pegelstände wie beim Hochwasser 2002. Die Integrierte Leitstelle Regensburg warnte vor einem Versagen der Schutzanlagen. Das Ufer könne einbrechen, Flutwellen seien möglich. Der Aufenthalt in Kellern und Tiefgaragen sei lebensgefährlich.
• Für den Landkreis Donau-Ries wurde empfohlen, das Trinkwasser abzukochen. Bewohner der Orte Heißesheim und Auchsesheim wurden aufgefordert, das Gebiet umgehend zu verlassen, weil Dämme nachgeben könnten. In einigen bayerischen Regionen fiel zeitweise der Strom aus – besonders in den schwäbischen Landkreisen Günzburg und Dillingen sowie im Landkreis Augsburg. Im Schwarzwald-Baar-Kreis lösten Regenfälle mehrere Erdrutsche aus.
• Im Rems-Murr-Kreis entspannte sich die Lage hingegen. Die Integrierte Leitstelle teilte mit, die Hochwasserwarnung sei aufgehoben. Auch vorsorglich angeordnete Evakuierungen wurden aufgehoben. Rückhaltebecken werden langsam und kontrolliert abgelassen.
• Für die Gemeinde Rudersberg gab es Entwarnung: Hier hatte der Starkregen schwere Schäden angerichtet. Auch in Neu-Ulm stabilisierte sich die Lage laut Landratsamt.

Sabrina Knoll

Arbeitsagentur: Betriebe können Kurzarbeit anmelden

Kein Strom, verschlammte Betriebsgebäude oder kein Materialnachschub: Wenn Unternehmen wegen des Hochwassers die Arbeit ausfallen lassen müssen, können sie für ihre Mitarbeitenden Kurzarbeitergeld beantragen. Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, könne bei Hochwasserschäden Kurzarbeit auf Basis eines unabwendbaren Ereignisses angezeigt werden.

Im Gegensatz zum konjunkturell bedingten Kurzarbeitergeld gebe es für Krisenfälle zusätzliche Erleichterungen: So könnten Beschäftigte, bei denen die Arbeit im Betrieb wegen Hochwassers ausfalle, bei Aufräumarbeiten helfen, ohne den Anspruch auf Kurzarbeitergeld zu verlieren. Zudem muss vor der Zahlung des Geldes nicht das Überstundenkonto abgebaut werden.

Sabrina Knoll

Bericht aus der Bahn: Stehplatz im WC, Ersatzverkehr von irgendwo – und Applaus für den Busfahrer

Sabrina Knoll

Tonnenschwere Sandbehälter als Schutzmauer

Um Anwohnerinnen und Anwohner nahe der Donau in Straubing vor dem Hochwasser zu schützen, haben städtische Mitarbeitende eine Schutzmauer aus extragroßen Sandsäcken errichtet. Die sogenannten Big Packs fassen jeweils rund 1,8 Tonnen Sand. Seit dem Vortag waren sie mit den Arbeiten beschäftigt. Die Barriere entlang einer Wohnsiedlung im Regierungsbezirk Niederbayern ist etwa 400 Meter lang.

An tieferen Straßenabschnitten werden die Big Packs zweireihig aufgestellt, um dem steigenden Druck des Donauwassers noch besser standhalten zu können. Die Stadt Straubing und der Landkreis Straubing-Bogen hatten am Sonntag angesichts des Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen.

Sabrina Knoll

Landkreis Neu-Ulm: Lage stabilisiert sich

Am Sonntag mussten eine Klinik und eine Flüchtlingsunterkunft evakuiert werden, nun stabilisiert sich die Lage in Neu-Ulm dem Landratsamt zufolge. Wann die Menschen in die Stiftungsklinik in Weißenhorn sowie die Flüchtlingsunterkunft in Neu-Ulm zurückkehren könnten, sei noch unklar.
Von den mehr als 100 Patientinnen und Patienten der Stiftungsklinik wurde der Großteil in die Donauklinik nach Neu-Ulm, in das Uniklinikum Ulm und ins Bundeswehrkrankenhaus Ulm verlegt. Etwa 30 Menschen wurden nach Hause entlassen. In der Unterkunft war der Keller vollgelaufen, 50 Menschen mussten umziehen. Inzwischen sei das Grundwasser aus dem Keller gepumpt, nun müssten die Schäden untersucht werden.

Sabrina Knoll

Bauernverband rechnet mit »massiven Flutschäden« für Landwirtschaft

Der Bauernverband rechnet mit großen Schäden für die Landwirtschaft. »Wir schauen mit großer Sorge nach Bayern und Baden-Württemberg«, sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken. »Wir gehen davon aus, dass auch die Landwirtschaft mit massiven Flutschäden bei Flächen und Gebäuden konfrontiert ist.« Für konkrete Schätzungen sei es allerdings zu früh, heißt es. Die Gefahr sei noch nicht vorüber. »Entscheidend ist, dass zunächst das Wasser abläuft und keine Menschen mehr zu Schaden kommen«, hieß es weiter.

Sabrina Knoll

Wassermassen reißen im Südwesten Autos mit sich

In Rudersberg in Baden-Württemberg hat das Wasser Autos mit sich gerissen. Mehrere landeten auf Bahngleisen, eines auf einem Brunnen. Auf verschlammten Straßen lag aus Häusern weggespülter Hausrat. Auf einer Brücke sammelte sich massenhaft angespülter Unrat an.
Der Ort im Rems-Murr-Kreis war besonders stark von den Überflutungen durch den starken Regen betroffen. Am Mittag wurde die Hochwasserwarnung für den Kreis aufgehoben, vorsorglich evakuierte Menschen durften in ihre Häuser zurückkehren. In der Nacht war noch Katastrophenvoralarm ausgelöst worden.

Sabrina Knoll

Auch Erwin Hitzler ist erstaunt und erleichtert: »Das Wasser geht mittlerweile stark zurück. Gebiete in Günzburg, die gestern noch überflutet waren, sind wieder zugänglich. Erste Bewohner sind wieder zuhause und versuchen ihre Keller und Häuser abzupumpen.« Hier Aufnahmen von gestern und heute:

Lüder, Charlotte

Betroffene berichtet: »Also, ich bin fix und fertig«

Vollgelaufene Keller, versunkene Autos: An vielen Orten ist die Hochwasserlage dramatisch. Eine Anwohnerin im baden-württembergischen Schorndorf schildert, wie sie die vergangene Nacht erlebt hat. Sehen Sie hier das Video.

Lüder, Charlotte

Mehrere Bahnstrecken im Südwesten gesperrt

In Baden-Württembergs kommt es im Bahnverkehr weiter zu Einschränkungen und Zugausfällen. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist die Strecke zwischen Uhingen und Göppingen sowie zwischen Eislingen an der Fils und Süßen gesperrt. Deswegen gebe es keinen Zugverkehr auf der Linie RE5 zwischen Stuttgart und Ulm. Einen Ersatzverkehr habe man nicht einrichten können, teilte die Bahn mit. Gesperrt ist zudem die Strecke zwischen Schwäbisch Hall-Hessental und Schwäbisch Hall. Züge zwischen Heilbronn und Crailsheim verspäteten sich laut Bahn deshalb oder fallen aus.

Einschränkungen gibt es auch zwischen Ulm und Biberach. Eine Streckensperrung wurde zwischenzeitlich aufgehoben, derzeit könnten aber die Halte in Laupheim West und Laupheim Stadt nicht angefahren werden. Auch bei der Stuttgarter S-Bahn kam es wegen Unwetterfolgen im Rems-Murr-Kreis zu Einschränkungen.

Im Fernverkehr kommt es vor allem wegen der Hochwasserlage in Bayern zu Zugausfällen. Züge könnten München derzeit aus Richtung Stuttgart nicht anfahren. Aus Richtung Mannheim oder Frankfurt endeten Fernverkehrszüge deswegen in Stuttgart, sagte eine Bahnsprecherin.

Lüder, Charlotte

Passagierschiff auf der Donau evakuiert

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Lüder, Charlotte

Söder warnt vor weiteren schwierigen Tagen

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Lüder, Charlotte

Scholz sagt schnelle Hilfe zu

Sabrina Knoll

Entwarnung im Rems-Murr-Kreis

Nach schweren Überflutungen hat sich die Lage im gesamten Rems-Murr-Kreis entspannt. Wie die Integrierte Leitstelle Rems-Murr mitteilte, sei die Warnung vor Hochwasser aufgehoben. Rückhaltebecken würden langsam und kontrolliert abgelassen. Auch vorsorglich angeordnete Evakuierungen würden aufgehoben.

In der Nacht hatte der Landkreis nach extremem Starkregen Katastrophenvoralarm ausgelöst. Auch für die Gemeinde Rudersberg gab es Entwarnung. Der kleinen Gemeinde hatte der Starkregen besonders zugesetzt.

Sabrina Knoll

Auch Thüringen schickt Katastrophenhelfer nach Bayern

Angesichts der angespannten Lage in Bayern kommen dort nun auch Katastrophenhelfer aus Thüringen zum Einsatz. Am Morgen seien zwei Wasserrettungszüge Richtung Günzburg aufgebrochen, teilte das Innenministerium in Erfurt mit. Rund um die schwäbische Kreisstadt gehe es vor allem um die Versorgung der vom Wasser eingeschlossenen Bevölkerung. Insgesamt seien mehr als 60 Einsatzkräfte mit 16 Fahrzeugen unterwegs, darunter sechs Rettungsboote. Bayern hatte am Sonntagabend einen Hilfeaufruf an alle Bundesländer gestartet.

Sabrina Knoll

Hausbesuch in Günzburg: An der Wand steht »Where we love is home«

Der Kollege Claus Hecking ist weiter in Günzburg an der Donau unterwegs. In der Hockergasse nimmt er uns mit in ein überschwemmtes Haus. Alles ist hier verwüstet, einzig das Wandtattoo scheint hier noch an seinem Platz.

Sabrina Knoll

Gewitter mit Starkregen und Unwetter erwartet

Sabrina Knoll

Jetzt im Livestream auf SPIEGEL.de: Das sagen Scholz, Faeser, und Söder

Angespannte Lage in Bayern: Mehrere Landkreise haben den Katastrophenfall ausgerufen. Bundeskanzler Scholz, Innenministerin Faeser und Bayerns Ministerpräsident Söder machen sich in Reichertshofen ein Bild von der Lage. Jetzt live:

Sabrina Knoll

Weitere Dammbrüche in Schwaben befürchtet

Mehrere Hochwasserschutzdämme sind in den vergangenen Tagen in Bayern gebrochen. Die Gefahr ist noch nicht vorüber. In Schwaben drohen weitere Brüche. Im Landkreis Donau-Ries wurde die Bevölkerung der Orte Heißesheim und Auchsesheim erneut aufgefordert, das Gebiet umgehend zu verlassen, weil Dämme nachgeben könnten. »Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden«, teilte die Kreisbehörde in Donauwörth mit, auch für die anderen bislang evakuierten Bereiche könne keine Entwarnung gegeben werden.

In dem Landkreis ist wegen der Flut aktuell auch die Trinkwasserversorgung nicht mehr im gewohnten Umfang sicher. Mehrere Trinkwasserbrunnen seien beeinträchtigt, berichtete das Landratsamt. Den Bewohnerinnen und Bewohnern von Mertingen, Oberndorf sowie weiterer Orte wurde empfohlen, das Trinkwasser abzukochen.

Sabrina Knoll

Leiche von Vermisster in Keller gefunden

Langer, Annette

Audi und Airbus streichen Schichten

Sabrina Knoll

Scholz in Oberbayern eingetroffen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist im Flutgebiet eingetroffen. Gemeinsam mit Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will er sich in dem am Vortag von Wassermassen überschwemmten Markt Reichertshofen ein Bild von der Lage vor Ort machen. Faeser drückte im Gespräch mit Lokalpolitikern ihre Betroffenheit über den Tod eines Feuerwehrmanns im Hochwassereinsatz aus: »Das ist wirklich furchtbar, was da passiert ist. Da sieht man, wie gefährlich diese Einsätze sind.«

Sabrina Knoll

Oberrhein wegen Hochwassers für die Binnenschifffahrt gesperrt

Langer, Annette

Augenzeugin berichtet aus Regensburg: »Überall gibt es Sandsäcke und Wassersperren«

Sabrina Knoll

Wasserstände von Rems und Murr steigen weiter – Pflegeheim evakuiert

Trotz des nachlassenden Regens gehen die Verantwortlichen im Landkreis Ludwigsburg von einer akuten Gefahrenlage und steigenden Wasserständen aus. In Remseck sei der Scheitelpunkt der Rems noch nicht erreicht.

Am Morgen wurde laut Landkreis ein Pflegeheim in Steinheim an der Murr evakuiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden auf andere Heime verteilt.

Langer, Annette

Welche Regionen sind besonders betroffen? Der Überblick

Die Lage im Südwesten bleibt nach weiteren heftigen Niederschlägen dramatisch. Besonders betroffen sind:

• In Baden-Württemberg der Rems-Murr-Kreis, der Ostalbkreis und der Kreis Göppingen. Vor allem in der Region nahe der Landeshauptstadt wurden Häuser evakuiert. In der Stadt Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart sind nach Einschätzung des Landratsamts zahlreiche Menschen in Gefahr. In der Nacht zum Montag wurden Menschen in Teilen der Gemeinden Leinzell, Heuchlingen und Göggingen aus ihren Häusern gebracht. Die Gemeinde Täferrot sollte komplett evakuiert werden. Im Schwarzwald-Baar-Kreis lösten Überschwemmungen mehrere Erdrutsche aus. In zahlreichen Gemeinden bleiben zum Wochenstart Schulen und Kindergärten geschlossen.
• Auch in Bayern ist die Lage weiter ernst: Im Landkreis Pfaffenhofen wurden nach einem Dammbruch im Bereich Ebenhausen-Werk etwa 800 Menschen evakuiert. Nach einem weiteren Dammbruch im Bereich Manching-Pichl im Landkreis Pfaffenhofen wurden alle Bewohnerinnen und Bewohner aufgefordert, umgehend in ihren Wohnungen und Häusern höhere Stockwerke aufzusuchen. In Regensburg wurde der Katastrophenfall ausgerufen. In Passau wird der Scheitel der Flutwelle erst im Verlauf des Dienstags und Mittwochs erwartet.

Wegen der Hochwasserlage in beiden Bundesländern rät die Deutsche Bahn von Fahrten nach Süddeutschland ab. Bei den Fernverkehrsverbindungen kommt es zu Zugausfällen, vor allem München kann von Stuttgart, Würzburg und Nürnberg aus nicht angefahren werden.

Sabrina Knoll

NRW schickt Helfer und Boote nach Bayern

Das Land NRW ist bisher vom Hochwasser weitgehend verschont, Hilfe wird jetzt nach Bayern geschickt. Fünf Wasserrettungszüge mit je 48 Helfern, zehn Fahrzeugen, acht Anhängern und sechs Booten sollen in Landau an der Isar für 48 Stunden zur Absicherung von Deichverteidigungsmaßnahmen eingesetzt werden.

Sabrina Knoll

Hochwasser der Donau ähnlich wie 2002

Der Hochwassernachrichtendienst Bayern rechnet damit, dass die Donau ab Regensburg flussabwärts ähnlich viel Wasser führen wird wie beim Hochwasser 2002. Bemerkbar mache sich etwa, wenn die Isar bei Deggendorf in die Donau fließe, sagte eine Sprecherin. In Passau wurde am 13. August 2002 am Messpunkt Ilzstadt ein Wasserstand von 10,80 Metern gemessen. Am Montagvormittag lag der Wert bei 7,77 Metern – Tendenz steigend. Am vergangenen Dienstag waren maximal 5,80 Meter registriert worden.

Sabrina Knoll

Lage an der Lein entspannt sich

Die Hochwasserlage im baden-württembergischen Ostalbkreis hat sich etwas entspannt. Die Abflussmenge, die die Lein herunterkomme, sinke, sagte eine Sprecherin des Krisenstabs am Morgen. Man stufe die Lage deshalb zurück von einem sogenannten Extremhochwasser- zu einem Jahrhunderthochwasser-Ereignis. Ein Großteil der Menschen könne nach der Evakuierung wieder zurück in die Häuser. Aber es gebe immer noch Häuser in überschwemmten Gebieten. Die Sprecherin sprach nicht von einer Entwarnung in der Region. »Aber es ist ein deutliches Signal der Verbesserung.« Hunderte Menschen waren in der Gegend evakuiert worden.

Sabrina Knoll

Hochwasser-Scheitelpunkt in Heidelberg erreicht

In Heidelberg sind weiterhin mehrere Bereiche der Altstadt überflutet, allerdings werden die Pegelstände nun voraussichtlich wieder sinken. Der Scheitelpunkt des Neckars von 5,10 Metern sei in der Nacht zum Montag erreicht worden, wie die Stadt am Vormittag mitteilte. Die Lage sei sehr dynamisch, Entwarnung könne noch nicht gegeben werden.

Sabrina Knoll

Welch gewaltige Mengen Regen gefallen sind, zeigt dieses Foto von Claus Hecking von der Donau bei Günzburg.
Wie gut wiederum der Hochwasserschutz des Aktionsprogramms Schwäbische Donau wirklich funktioniert hat, werden die nächsten Tage zeigen: Noch immer stehen hier Teile der Stadt und umliegenden Gebiete unter Wasser.

Sabrina Knoll

Weniger Regen in Baden-Württemberg – aber Unwetter im Allgäu

Während die Meteorologen vor allem in Oberschwaben weiter längere Regenfälle und im Allgäu Unwetter oder Gewitter erwarten, setzt sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in den übrigen Regionen Baden-Württembergs sogar die Sonne durch. »Es bleibt sonst meist trocken, im Tagesverlauf auch mit Sonne«, sagte ein DWD-Experte am Montagmorgen. Das gelte auch für die derzeit vom Hochwasser besonders stark betroffenen Regionen rund um die Landeshauptstadt Stuttgart.

Laut DWD könnten in Oberschwaben nach den Regenmengen von bis zu 20 Litern pro Quadratmeter aus der Nacht zum Montag weitere 5 bis 15 Liter bis zum Abend hinzukommen. Im Allgäu an der Landesgrenze zu Bayern seien auch lokal bis 35 Liter pro Quadratmeter möglich.

Für den Regierungsbezirk Tübingen hatte der DWD am Morgen eine Unwetterwarnung ausgerufen. Bis zum Montagabend könnten Menschen durch ergiebigen Dauerregen, überflutete Straßen und Unterführungen sowie mögliche Erdrutsche gefährdet werden.

Sabrina Knoll

Langer, Annette

Ebersbach an der Fils – Fluten reißen Lärmschutzwand ein

Dramatische Bilder aus Baden-Württemberg: In Ebersbach an der Fils haben die Fluten eine Lärmschutzwand an der Bundesstraße 10 eingerissen. Die Fils, ein Nebenfluss des Neckars, war zuvor über die Ufer getreten und hatte Keller und Häuser überschwemmt.

Ein Handyvideo vom Sonntag zeigt, wie die Mauer bricht und Wassermaßen die Bundesstraße fluten. Glücklicherweise befand sich zum Unglückszeitpunkt kein Fahrzeug im unmittelbaren Gefahrenbereich.

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Sabrina Knoll

Suche nach vermisster Frau in überflutetem Keller läuft weiter

Rettungskräfte setzen im oberbayerischen Schrobenhausen die Suche nach einer im Hochwasser vermissten Frau fort. Weil Taucher am Vortag nicht in den vollgelaufenen Keller des Hauses vordringen konnten, würden in dem Gebäude nun Pumpen eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. So hoffe man, die 43-Jährige zu finden, die zuletzt im Keller ihres Hauses gesehen worden sei.

Sabrina Knoll

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Sabrina Knoll

Mittlerweile drei Dammbrüche an der Paar

Der Damm des Flusses Paar im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist laut Landratsamt mittlerweile an drei Stellen gebrochen. In den betroffenen Gebieten in Baar-Ebenhausen und Manching seien alle Bewohnerinnen und Bewohner aufgefordert, in ihren Wohnungen und Häusern das Erdgeschoss zu verlassen und höhere Stockwerke aufzusuchen. Bis zu 800 Menschen wurden in Baar-Ebenhausen in Sicherheit gebracht. In der Grund- und Mittelschule Reichertshofen seien rund 250 Betroffene untergebracht. Die Paar ist ein Nebenfluss der Donau.

Langer, Annette

Donau in Passau soll am Dienstag Höchststand erreichen

Die Pegel steigen weiter: Im bayerischen Passau wird die Donau voraussichtlich am Dienstag ihren Höchststand erreichen.

Im Laufe des späteren Nachmittags werde ein Wert von etwa 9,50 Metern erwartet, sagte ein Sprecher der Stadt dem Bayerischen Rundfunk. Aktuell steht die Donau bei 8,16 Metern (Meldestufe 3). Meldestufe 4 soll im Laufe des Tages überschritten werden.

Auch für den Inn werden in den kommenden Stunden steigende Pegelstände erwartet. Für den Dienstag werden hier rund 6,10 Meter prognostiziert.

Sabrina Knoll

Vermisster Feuerwehrmann noch nicht gefunden

Einsatzkräfte haben einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen noch nicht gefunden. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr gekentert. Vier Einsatzkräfte konnten sich demnach aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt.

Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm war in derselben Nacht bereits ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen.

Sabrina Knoll

Deutsche Bahn rät von Reisen in die Hochwassergebiete ab

Ausfälle, Verspätungen und überfüllte Züge: Der Bahnverkehr in Teilen Süddeutschlands ist massiv eingeschränkt. Die Bahn fordert ihre Kunden auf, »nicht notwendige« Reisen zu verschieben.

• Der Fernverkehr könne München von Norden und Westen derzeit nicht anfahren.
• Der Nahverkehr in Bayern bleibe stark beeinträchtigt.

Sabrina Knoll

Die Lage in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Süddeutschland bleibt angespannt. Wir halten Sie an dieser Stelle über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden. Einen ersten Überblick finden Sie hier: